Über die Wortwahl kann man sich streiten, aber Ronnie O'Sullivan hat ein Problem angesprochen, das auch andere besserverdienende Snookerspieler haben: Die zwölf Turniere der Players Tour Championship verlangen den Spielern so einiges ab, sie finden in ganz Europa statt, die Spieler müssen viel reisen. Dann gibt es bei einigen Turnieren der Serie kaum Zuschauer und viele Matches finden mehr oder weniger unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Außerdem ist die Ausbeute relativ gering: Für einen Turniersieg gibt es in der PTC-Serie gerade mal 2.000 Ranglistenpunkte und £/€10.000 Preisgeld. Das ist im Verhältnis zu anderen Weltranglistenturnieren sehr wenig, während der Aufwand für den Spieler eher größer ist. Dass hier ein Ronnie O'Sullivan, der in seiner Karriere bereits rund £6 Millionen an Preisgeld eingestrichen hat, nicht sonderlich motiviert ist, sollte verständlich sein.
Aber auch für Spieler, die sich weiter unten in der Weltrangliste befinden, birgt die PTC-Serie Risiken: Punkte und Preisgeld gibt es nämlich erst ab den Last 64. Wer also weniger erfolgreich ist, zahlt am Ende sogar noch drauf. Die Kosten für Flug und Unterkunft zahlt ein Snookerspieler in der Regel aus eigener Tasche. Während sich ein Top-Profi fragt, ob sich eine Teilnahme überhaupt lohnt, muss ein anderer Spieler möglicherweise erstmal gucken, ob er sich den Spaß überhaut leisten kann.
Ausschließlich Vorteile hat die Players Tour Championship in der jetzigen Form wohl nur für die Fangemeinde. So viel Live-Snooker wie jetzt, gab es noch nie zu sehen und das Spektrum an Spielern, die vor TV-Kameras spielen, ist wesentlich größer als früher.
Hier die Worte von Ronnie O'Sullivan, wie sie bei Sportinglife erschienen sind:
“I feel like I’m being raped when I’m playing in them.
I feel I’m being blackmailed. They put these ranking events on and ranking points at these tournaments and it just feels like the winner’s prize is not great, the loser’s prize…most players are going there and losing money, but they’re putting ranking points on so it’s forcing the players to play in it, which is not great, but what do you do? You have to go.
The lower-ranked players can’t afford it and the top-ranked players don’t really get rewarded for what they do, so no-one is a winner.
But I have to play in them, there’s not a lot you can do, you’ve got to do it. But I don’t agree with them.
I’ve played on my own in a room for the last 20 years, I don’t need anyone to watch me.
I just love the sound of the balls. It’s much better to play in a great atmosphere but the actual reality of it is that most of our time we play in a room where no-one watches us.
I can get my head around that, but obviously they are two different games. You get people that perform better under pressure, which means cameras and crowds, and you get some that can’t perform under that pressure, so the true test is at the big events where the bigger players will come through.
But these other little events, we have to play.”
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