Das Finale der China Open in Peking wird ein Duell zwischen zwei Engländern: Judd Trump, der eine reife Leistung gegen einen überraschend schwachen Shaun Murphy zeigte, trifft auf Mark Selby, der Ding Junhuis Traum vom zweiten Titel in China platzen ließ.
Judd Trump erreicht zum ersten Mal in seiner Karriere das Finale eines Weltranglistenturniers. Der 21-jährige konnte Shaun Murphy im Halbfinale der Bank of Beijing 2011 World Snooker China Open mit 6-1 besiegen und hat damit gute Chancen auf einen Platz unter den Top 16 der Weltrangliste. Sein morgiger Gegner ist Mark Selby, der erst ein Weltranglistenturnier gewonnen hat, die Welsh Open 2008.
"Ich fühle mich großartig. Es hat fünf oder sechs Saisons gedauert und jetzt habe ich es endlich geschafft. Jedes Jahr, in dem ich es nicht in ein Finale geschafft habe, hat den Druck erhöht. Viele Leute haben begonnen an mir zu zweifeln und schlechte Dinge über mich zu sagen, z.B. dass ich zu übermütig sei. Ich hoffe, das beweist nun, dass sie im Unrecht sind. So etwas tut weh und Du fängst an, an Dir selbst zu zweifeln und daran, ob Du wirklich gut genug bist. Aber es hat mich stärker gemacht und ich habe einfach versucht, alle Skeptiker eines Besseren zu belehren. Es ist schwierig, die Kritik nicht an sich heran zu lassen und es wird immer jemanden geben, der Dir den Erfolg nicht gönnt, aber auf der anderen Seite gibt es viele Menschen, die das sehrwohl tun. Ich habe viel Unterstützung erhalten und viele Leute haben mir gesagt, ich müsse nur Geduld haben. Ich wusste immer, dass ich es schaffen kann, meine Familie wusste es und jeder, der mich näher kennt wusste es. Es hat nur länger gedauert, als ich dachte," sagt Judd Trump nach der Begegnung.
Gegner Shaun Murphy, der gestern noch eine solide Leistung mit einem 5-2 gegen John Higgins gezeigt hat, zu dem Spiel heute: "Ich habe einfach schlecht gespielt und ich hatte in fast jedem Frame Chancen."
Außerdem beklagt Murphy die hohe Anzahl der Störungen aus dem Publikum. Gerade in China seien Kamerablitze und Handys sehr häufig wahrzunehmen und können die Konzentration in entscheidenden Momenten stören. Er schlägt vor, ähnlich wie beim Golf, vor dem Turnier alle Handys der Zuschauer einzusammeln.
Das zweite Halbfinale zwischen Ding Junhui und Mark Selby verlief wesentlich zäher. Nachdem der Engländer im dritten Frame mit einer 131 sein fünftes Century der Woche zum 2-1 spielte, konnte er auch Frame Nr. 4 für sich entscheiden und mit einer 3-1 Führung in die Pause gehen. Mit Breaks über 62 und 126 Punkte konnte der Chinese allerdings direkt nach dem Mid-Session Interval zum 3-3 ausgleichen, zur Freude des lautstarken Publikums. Im siebten Frame konnte der "Jester" aber wieder die Initiative ergreifen und mit einer 97 erneut in Führung gehen. Der achte Frame dauerte fast eine Stunde. Nachdem Selby mit 57-0 in Führung gegangen war und sein Gegner schon Snooker brauchte, konnte Ding Foul und Freeball erzwingen, was seine Fans noch einmal Hoffnung schöpfen ließ. Der Ausgleich gelang ihm allerdings nicht. Frame Nr. 9 verlief ähnlich. Ding brauchte bereits Snooker, ließ aber nichts unversucht, um noch einmal ins Match zurückzufinden. Erst als er versehentlich Weiß lochte und so den Abstand weiter vergrößerte, gab Ding Junhui auf. Selby gewinnt am Ende mit 6-3.
Die Ergebnisse (Halbfinale)
Shaun Murphy 1-6 Judd Trump
54-58 (Murphy 36, Trump 30), 51-69 (Murphy 43), 89-37 (Murphy 53, 32), 23-69, 0-76 (Trump 44, 33), 44-67 (Murphy 44, Trump 41), 34-73 (Trump 53)
Mark Selby 6-3 Ding Junhui
2-63 (Ding 59), 77-20 (Selby 46), 131-0 (Selby 131), 76-0 (Selby 70), 5-81 (Ding 62), 0-132 (Ding 116), 98-0 (Selby 97), 79-45 (Selby 56), 69-9 (Selby 32)
Finale - Sonntag, 03. April
Mark Selby - Judd Trump
08:30 1. Session, 9 Frames
13:30 2. Session, max. 10 Frames
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