WPBSA ermittelt im Fall "Frame 17"

Die World Professional Billiards and Snooker Association (WPBSA) hat Ermittlungen bezüglich des Zwischenfalls im siebzehnten Frame des Finales beim Shanghai Masters zwischen Mark Williams und Mark Selby am vergangen Sonntag angekündigt. Das Match wurde für einige Minuten unterbrochen, während Schiedsrichter Eirian Williams eine schwierige Entscheidung treffen musste: Bei dem Versuch, aus einem Snooker herauszukommen, traf Mark Selby sowohl eine rote Kugel als auch Pink. Welche Farbe allerdings zuerst berührt wurde, war mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Nach einer Videoanalyse entschied Eirian Williams zu Gunsten von Mark Selby.

Mark Williams hatte unmittelbar nach dem Match gesagt, er habe ganz klar gesehen, dass Pink und nicht Rot zuerst getroffen wurde. Die Entscheidung des Schiedsrichters sei demnach eine Fehlentscheidung gewesen, die ihn den Titel gekostet habe.

Vorsitzender der WPBSA, Jason Ferguson:
"I want to make very clear from the outset that this inquiry is not part of any disciplinary procedure and has no effect on the outcome of the match. Mark Selby is a deserving champion and won the match fair and square. Our rules state that any decision by the referee is final. However, through this inquiry we will look to establish tighter guidelines for referees when such difficult decisions need to be made."

Es geht bei den Untersuchungen also nicht in erster Linie darum, die Wahrheit herauszufinden, sondern vielmehr will man versuchen, die Gesamtsituation gemeinsam mit allen Beteiligten zu analysieren und so für die Zukunft einen Weg finden, wie sich ein Schiedsrichter in einem solchen Fall verhalten sollte.


Ich denke, dass ist eine positive Nachricht, denn immerhin nimmt man sich der Sache an, statt sie einfach unter den Tisch fallen zu lassen. Das war ja in der Vergangenheit auch nicht immer unbedingt der Fall. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass man für Entscheidungen dieser Art früher oder später technische Hilfsmittel einsetzen sollte. Nur so lassen sich jegliche Zweifel ausräumen. Die Verhaltensregeln für Schiedsrichter können noch so ausgefeilt sein; in Situationen wie dieser wird es ohne technische Unterstützung immer wieder zu Unstimmigkeiten kommen, denn die menschliche Wahrnehmung ist immer ein Stück weit subjektiv, auch die eines Schiedrichters.

2 Kommentare :

  1. Ich finds immernoch frecht, diesen Vorfall als Grund für die Niederlage anzugeben... wenn es der letzte Frame gewesen wäre, ok. Aber so?

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  2. "die ihn den Titel gekostet habe"?
    Hellsehen kann er auch noch?
    Meint er also, der Rest des Matches wäre ansonsten identisch verlaufen? Was für ein Trottel...

    Sehr wichtige und gute Klarstellung von Jason.
    Mark Selby ist ein entspannter und positiver "Gentleman-Spieler", einer der besten der Welt und letzten Sonntag besser als der negative Nörgel-Mark.

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